Am Montagabend sind wir zum dritten Mal aus der Ukraine zurückgekehrt. Auch dieses Mal mit sehr vielen Bildern und Eindrücken im Kopf.
Wir hatten in erster Linie Medizinisches Material sowie zwei Paletten Windeln geladen. In Budapest haben wir weitere Hilfsgüter (Generatoren, Kabel, Kanister, Schlafsäcke, Thermowäsche, Rucksäcke, etc.) eingekauft. Die Windeln konnten wir am Hauptbahnhof einer Hilfsorganisation übergeben welche den «Kids Corner» versorgt haben. Im Gespräch mit der Organisation hat sich herausgestellt, dass die Züge aus der Ukraine am Bahnhof «Záhony» ankommen, dort alle Flüchtlinge kontrolliert werden und auf den nächsten Zug nach Budapest warten.
Kurz entschlossen haben wir uns entschieden die Reise nach Mukatschewe neu zu planen und einen Zwischenstopp an der Grenze am Bahnhof zu machen. Mit im Gepäck hatten wir Unmengen an Essen für Kinder. Um den Kleinen eine Freude zu machen haben wir noch Kinderschokolade, Kinder-Eier und Knoppers gekauft.
In Záhony angekommen trafen wir Slaven aus Kroatien. Er hat sich vor drei Wochen entschieden zu helfen und ist seither auf eigene Kosten vor Ort und hilft wo es ihn braucht. Er sagte uns, dass an normalen Tagen rund 5'000 Flüchtlinge ankommen mit dem Zug. Jedoch seit zwei Tagen nur sehr wenig Züge kommen und niemand so genau wisse aus welchem Grund.
Vor dem Bahnhof trafen wir zwei Engländer welche mit einem grossen Car, komplett gefüllt mit Stofftieren, angereist waren. Bei jedem ankommenden Zug werden den Kindern die Stofftiere verteilt.
So standen wir einige Stunden später zusammen mit Slaven und den Engländern am Perron und verteilten die Kinderschokolade an die ankommenden Flüchtlinge. Die Glückskette vor Ort verteilte frische Früchte und Sandwiches. Wir durften mit der Aktion vielen traumatisierten Kindern und Erwachsenen zumindest für einige Sekunden ein Lächeln auf das Gesicht zaubern.
Die restlichen Lebensmittel konnten wir bei der lokalen Hilfsorganisation im Lager abgeben.
Obwohl Záhony nur 5 Minuten von der ukrainischen Grenze entfernt liegt, dauerte es gute zwei Stunden, bis wir diese Überschritten hatten. Die ungarischen Behörden wollten unsere Papiere behalten und die ukrainische Seite wollte eine neue Deklaration.
Die ukrainischen Coaches Enver und Stas haben uns abgeholt und wir sind zusammen nach Mukatschewe gefahren. Dieses Mal direkt auf die Militärbasis zur medizinischen Abteilung. Der Leiter dieser Abteilung war sehr glücklich über die Lieferung und meinte mehrmals «dies ist genau das was wir brauchen». Die Leiterin der kompletten Militärbasis hat uns am Schluss zum Dank sogar umarmt – eine Geste, welche wir so nicht erwartet hatten.
Mitgenommen haben wir auch eine Liste mit allen medizinischen Produkten, welche sie im Moment am meisten benötigen. Wir haben ihnen versprochen dranzubleiben und wieder zu Liefern.