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SamOS – Hilfe für Menschen in Not

KurzgefasstAuf der griechischen Insel Samos unterstützt Volunteers for Humanity geflüchtete Menschen, die unter prekären Bedingungen leben müssen. Gemeinsam mit der Partnerorganisation Just Action werden monatlich Hunderte Menschen mit Lebensmitteln, Kleidung und Hygieneartikeln versorgt.
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Ausgangslage

Die griechische Insel Samos liegt nur knapp einen Kilometer von der türkischen Küste entfernt. Menschen, die in der Türkei gestrandet sind, wagen eine gefährliche Reise über das Meer, um Samos zu erreichen. Seit der Eröffnung des neuen Flüchtlingslagers 2021, ist das Zentrum immer wieder überfüllt. Die Bedingungen im Lager sind prekär; es mangelt an Nahrung, medizinischer Versorgung und Hygiene. Hinzu kommt die psychische Belastung, die durch die ständige Überwachung durch Kameras und das Gefängnis ähnlichen Hochsicherheitsvorkehrungen entsteht.
 
Da freiwillige Hilfseinsätze in Griechenland streng reguliert sind und ein eigenes Projekt vor Ort viele Ressourcen sowie eine ständige Präsenz erfordern, haben wir uns im Jahr 2021 für eine Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation Just Action entschieden. Diese verteilt Lebensmittelpakete, Hygieneartikel und Kleidung an die Hilfesuchenden. Unser Verein übernimmt einen Teil der Versorgung mit den benötigten Hilfsgütern.
 
Die Unterstützung erfolgt durch Sachspendenlieferungen und finanzielle Beiträge. Die Projektleiterin Nicole Grogg reist privat mehrere Male pro Jahr nach Samos und besucht dabei immer wieder die Partner-NGO. Durch diese Besuche ist eine sehr effiziente und zielgerichtete Zusammenarbeit entstanden.
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Idee

Damit Just Action vor Ort ihre wichtige Arbeit weiterführen kann, unterstützt Volunteers for Humanity diese nicht nur durch Sachspenden aus der Schweiz, sondern leistet auch monatliche, finanzielle Unterstützung. Mit EUR 1000.- leistet der Verein einen kleinen Beitrag an die laufenden Betriebskosten und ermöglicht den Kauf von Lebensmittel, welche an die Menschen abgegeben werden können.
 
Durch diese Unterstützung konnten im vergangenen Monat (Oktober 25) 744 Menschen mit Lebensmittel, Kleidung sowie Hygieneartikel unterstützt werden.
 
Damit die Unterstützung vor Ort ab Januar 2026 weitergeführt werden kann, ist Volunteers for Humanity auf finanzielle Beiträge angewiesen.
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Umsetzung

Für diese Unterstützung erhält der Verein jeden Monat die entsprechenden Quittungen sowie jeweils einen monatlichen Bericht der Partnerorganisation. Somit wird sichergestellt, dass die Spenden tatsächlich wie angedacht verwendet wurden.
 
Bitte helfen Sie mit, damit wir gemeinsam die Menschen auf Samos auch im nächsten Jahr unterstützen können.
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Initiant*innen

Der steuerbefreite Verein Volunteers for Humanity wurde wurde 2016 als Reaktion auf die Flüchtlingskrise von Marit Neukomm gegründet. Für dieses Engagement erhielt sie den Preis «Aargauerin des Jahres 2016». Nach mehrjährigem Engagement in Syrien, Griechenland und entlang der Balkanroute hat sich der Verein seit 2018 auf den Versand von medizinischem Hilfsmaterial in Kriegs- und Krisengebiete spezialisiert. Der Kern der Nothilfe für Menschen auf der Flucht bleibt der Verein aber mit seiner Unterstützung auf der griechischen Insel Samos treu.
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Mangelernährung bei Kindern im Camp auf Samos

In einer Pressemitteilung macht Médecins Sans Frontières auf die, besonders für Kinder, schlechte Situation auf Samos aufmerksam. Im Frühjahr stellte die Organisation bei sechs Kindern eine Mangelernährung fest.

In seiner Pressemitteilung schreibt Médecins Sans Frontières folgendes (aus dem Englischen übersetzt): 

"Ein medizinisches Team von Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat sechs Fälle von Unterernährung bei Kindern im geschlossenen Kontrollzentrum (CCAC) auf Samos in Griechenland gemeldet, in dem Asylsuchende untergebracht sind. Dies ist das erste Mal, dass MSF seit Beginn seiner Arbeit dort im Jahr 2021 Fälle von Unterernährung in der Einrichtung festgestellt hat.

Bei sechs Kindern im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren wurde schwere oder mittelschwere akute Unterernährung diagnostiziert – ein lebensbedrohlicher Zustand, der sofortige medizinische Maßnahmen erfordert, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Die pädiatrische Versorgung ist jedoch nicht nur im CCAC, sondern auf der gesamten Insel Samos nach wie vor unzureichend.

Darüber hinaus wurde die finanzielle Unterstützung für Asylsuchende seit Juni 24 eingestellt, sodass Familien keine Mittel mehr haben, um wichtige, nahrhafte Lebensmittel für ihre Kinder zu kaufen.

Flüchtlingsfamilien leiden bereits unter extremen Entbehrungen, da sie durch mehrere Länder reisen und dabei mit Ernährungsunsicherheit und mangelnder medizinischer Versorgung konfrontiert sind. Kinder sind besonders anfällig für die kumulativen Auswirkungen einer anhaltenden Unterernährung.

Die griechischen Behörden und die Institutionen der Europäischen Union müssen für ein gesundes und sicheres Umfeld für Flüchtlingskinder sorgen, einschließlich einer angemessenen pädiatrischen Gesundheitsversorgung. Auch die finanzielle Unterstützung sollte wieder aufgenommen werden, damit sich die Familien nahrhafte Lebensmittel leisten können."

Auch Radio Bern hat das Thema aufgegriffen und einen Beitrag dazu veröffentlicht.

Solche Berichte aus Samos zeigen uns immer wieder auf, wie dringend nötig auch die finanzielle Unterstützung vor Ort ist, um die Menschen in dieser schwierigen Situation nicht sich selbst zu überlassen.

Update Oktober

744 Personen konnten im Oktober 2025 durch den Free Shop von Just Action mit Lebensmitteln, Hygieneprodukten sowie Kleidung versorgt werden. Volunteers for Humanity hat dabei viele der verteilten Sachspenden sowie 1000 Euro beigesteuert.

Gerne werden wir jeweils monatlich die Zahlen von Just Action hier auf der Plattform teilen, um Aufzuzeigen, wie viele Menschen erreicht werden konnten. Ebenso werden wir jeweils dazu veröffentlichen, wie viele Personen aktuell im Camp registriert sind. 

Dies waren im Oktober 2025 2023 Personen wobei 44% Kinder, 23% Frauen und 33% Männer sind.

 

Afghanistan - für Frauen der gefährlichste Ort der Welt

Nadia*, 25, floh allein aus Afghanistan, auf der Suche nach Sicherheit und einer besseren Zukunft. Im Lager kämpft sie täglich ums Überleben – besonders mit den zusätzlichen Herausforderungen, die das Leben als alleinstehende Frau mit sich bringt.

Was hat dich dazu bewogen, dein Heimatland zu verlassen und die gefährliche Reise nach Europa anzutreten?

Weisst du, es ist nun schon Jahre her, dass die Taliban unser Land übernommen haben. Es ist klar, dass es für Frauen der gefährlichste Ort ist, an dem sie leben können. Als ich aufgewachsen bin, war das noch nicht so, aber die Taliban haben alles verändert. Als Frau kann man dort nicht einmal mehr frei atmen. Ich hoffe, dass ich hier mehr Freiheit und Sicherheit finden kann.

Wie gehst du mit den täglichen Herausforderungen im Lager um und welche Unterstützung ist für dich besonders wichtig?

Das Lager fühlt sich für uns Frauen sehr unsicher an. Wir leben neben den Männern und es gibt so viel Aggression und Streit. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen im Lager fühle ich mich wirklich unsicher. Besonders abends, wenn es dunkel wird, bleiben wir Frauen alle drinnen. Generell fehlt es im Lager einfach an allem. Es gibt keine Ärzte im Lager, und wenn wir ins grosse Krankenhaus müssen, müssen wir mit einer Organisation junger Leute dorthin fahren, was mir unangenehm ist. Ich mache mir jeden Tag Sorgen um mein Asylverfahren, und es gibt nicht genug Übersetzer oder ausreichende Informationen über die verschiedenen Schritte, die wir mit unseren Papieren durchlaufen müssen. Ausserdem hat man als Frau einfach mehr Bedürfnisse in Bezug auf Hygiene, und es ist schwierig, wenn es nicht einmal einen Ort gibt, an dem wir unsere Kleidung waschen können.  

Was bedeutet dir die monatliche Unterstützung, die du vom Just Action Free Store erhalten?

Es ist einfach eine grosse Hilfe, um sicherzustellen, dass ich richtiges Essen bekomme. Mit dieser Unterstützung kann ich selbst oder mit Freunden etwas kochen und gemeinsam essen. Das fühlt sich auch normaler an. Die Hygieneartikel, die Sie mir zur Verfügung stellen, helfen mir, meinen monatlichen Bedarf zu decken, und ohne Just Action weiss ich ehrlich gesagt nicht, wie ich mit meiner Periode zurechtkommen würde. 

Welche Ziele und Träume hast du für deine Zukunft und wie hoffst du, diese zu erreichen?

Ich kann nichts für meine Zukunft planen, weil ich mich in einer so unsicheren Situation befinde. Ich weiss nicht, ob mein Asylantrag angenommen wird und wie viel ich noch durchmachen muss, bevor das geschieht.

 

*Zum Schutz der Persönlichkeit werden die Personen nur von hinten gezeigt. Zudem wurde der Name verändert.

Barbara Schmidt 50,00 CHF
Anonym 250,00 CHF
Theresa Blattmann 50,00 CHF
Dragan Mitrovic 500,00 CHF
Brigitta Braun 80,00 CHF
Nicole Rohrer 100,00 CHF
Vermittelt durch Swisscom 250,00 CHF
Peter Stucky 278,00 CHF
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